Anfangs belächelt hat sich ein veganes Leben zu einer immer weiter verbreiteten Grundeinstellung entwickelt, die unterschiedlich motiviert sein kann. Ob für das Tierwohl, zum Schutz der Umwelt oder einfach um die Gesundheit zu fördern verzichten eine ganze Reihe von Menschen auf tierische Produkte. Bei einer Hochzeit kann dies zur Herausforderung werden.
Mit seinem Partner oder seiner Partnerin teilt man oft ähnliche moralische Vorstellungen und passt die Lebensweise aufeinander an. Die Familie hingegen kann man sich bekanntermaßen nicht aussuchen und ist oftmals vollkommen anders als man selbst eingestellt. Dennoch sollen sich Familie, Freunde, Nachbar*innen und eventuell auch Arbeitskolleg*innen auf Ihrer Hochzeitsfeier im Saarland wohlfühlen.
Zwar wird Veganismus innerhalb einer Paarbeziehung nicht zwangsläufig zum Streitthema; eine Vegane Hochzeit kann auf Gäste allerdings eine durchaus polarisierende Wirkung haben.
Die Organisation einer Veganen Hochzeit
Gerade, wenn Paare ethisch motiviert vegan leben, stehen sie in der Hochzeitsplanung schnell in einem inneren Konflikt: Einerseits möchten sie, dass sich alle Gäste wohlfühlen und die Erwartungen erfüllt werden, andererseits wollen sie ihrer Moral treu bleiben. Der Verzehr von tierischen Produkten ist für Veganer*innen im privaten Umfeld schwer vorstellbar. Daher ist es verständlich, dass sie auch in der Hochzeitsplanung diese Lebensweise widergespiegelt sehen möchten.
Möglicherweise stellt dies neben den konservativen Gästen bereits den/die Hochzeitsplaner*in, den/die Caterer, Konditor*in und selbst die Florist*innen vor eine Reihe an Herausforderungen. Brautpaare sollten daher bewusst überlegen, welche Dienstleister*innen sie beauftragen. Als Hochzeitslocation eignet sich eventuell auch nicht eine hippe Gourmet-Gastronomie, sondern vielleicht eher das Mehrzweckgebäude Eurer Gemeinde. Der Caterer sollte von Haus aus nicht nur traditionelle deutsche Küche im Angebot haben, sondern mehr als die obligatorische gefüllte Paprika als vegetarische Alternative und Pommes mit Salat für Veganer*innen.
Daher unser Tipp: Suchen Sie aktiv den Kontakt zu den Dienstleister*innen und fragen gezielt nach. Eventuell können sie auch Kolleg*innen empfehlen, die noch besser zu Ihnen passen.
Heiraten mit Rücksicht auf Umwelt und Klima
Grundsätzlich gerät, wer sich für die Umwelt sowie den Klimaschutz engagiert und für eine vegane Lebensweise entschieden hat, angesichts einer Dekoration aus Plastikstreukügelchen und vielen Produkten, die nur für diesen einen, besonderen Tag verwendet werden sollen, schnell an die Grenzen des Nachhaltigkeitsgedankens. Hier bietet es sich beispielsweise an, das Brautkleid gebraucht zu kaufen. Mittlerweile gibt es neben den bekannten Secondhand-Bekleidungsshops online und offline ganze Firmen, die sich auf diese Nische spezialisiert haben. Eine sehr romantische Idee ist es, Brautkleider von geliebten Familienmitgliedern erneut zu tragen. Eine Anpassung vom Schneider oder der Schneiderin Ihres Vertrauens macht das Kleid, welches schon eine andere weiblich gelesenen Person in den Hafen der Ehe führte, zu dem Ihren. Für eine nachhaltige Hochzeitsfeier eignet sich das Wiederverwenden von Gebrauchtem auch in der Dekoration wunderbar. Hier greifen heute viele Paare gerne auf den Vintage-Stil zurück. Es bleibt alles sehr modern, ohne dass das Paar Abstriche machen muss.
Gesundheitsfaktor als Motivation für eine Vegane Hochzeit
Der dritte, große Motivationsfaktor vegan lebender Menschen ist die Gesundheit. Um Diskussionen um ein Veganes Leben an sich und die berühmte “Nährstoffdebatte” zu führen, sagen Sie bei Rückfragen einfach, dass ein veganer Abend noch niemandem geschadet hat. Am nächsten Tag können die Gäste ja wieder im gewohnten Lebensstil schlemmen. Eine beliebte Intervention ist auch die Aussage, dass Vegan und Gesund nicht zwingend miteinander einher gehen. Ernten Sie hier skeptische Blicke, wenden Sie ein, dass Chips und Cola zwar vegan, aber noch lange nicht gesund seien. Versichern Sie, dass Sie als gesund und bewusst lebende*r Veganer*in Ihre Nährstoffe besser im Blick haben als Konsument*innen omnivoren Fast Foods. Es gibt gewiss keinen Grund, sich auf Ihrer eigenen Feier für die Wahl Ihrer Angebote ausführlich zu rechtfertigen.
Fleischesser-Tisch als Gegenvorschlag?
Falls Sie des lieben Frieden willens doch auch tierische Produkte anbieten wollen, wäre eine Idee: Sagen Sie dem Caterer, dass Sie keinen Extratisch für vegane Produkte wollen, sondern dass Fleisch, Milch und Eier mit deutlichen Hinweisen separat gestellt werden sollen. So muss sich kein vegan lebender Gast auf die Suche nach für ihn essbaren Speisen gehen, sondern die Nicht-Veganer entscheiden sich bewusst für den Konsum tierischer Produkte. Das könnte dazu führen, dass Gäste neue Lebensmittel ausprobieren und sich bewusster ernähren.
Das Fazit zur Veganen Hochzeit
Es ist Ihr Tag und wer Sie kennt und liebt, zeigt sicherlich Verständnis für Ihre Werte. Sie heiraten aus Liebe und das Essen dürfte an diesem Tage nicht das Hauptthema sein. Eine Vegane Hochzeit ist dennoch ein wichtiges Statement, wenn Sie von der veganen Lebensweise überzeugt sind.
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